Skip to main content

09. Oktober 2023

CombiReferent: Wolfgang Matzke

„Entscheidend ist immer, die modernste Technologie zu nutzen und dabei extrem vorsichtig zu sein im Umgang mit Daten.“ Wolfgang Matzke, Datenschutzbeauftragter und IT Security Auditor.

In unseren aktuellen CombiNews thematisieren wir das Thema Datenschutz und IT-Sicherheit. Jedes Unternehmen sollte sich intensiv um die IT-Sicherheit kümmern, da sie in der heutigen digitalen Ära von grundlegender Bedeutung ist. Hier sind einige wichtige Gründe:

  • Datenschutz: Unternehmen speichern und verarbeiten sensible Daten, darunter Kundendaten, Mitarbeiterinformationen und Geschäftsgeheimnisse. Ein Sicherheitsvorfall kann zu Datenlecks führen, die den Ruf des Unternehmens schädigen und rechtliche Konsequenzen haben können.
  • Finanzielle Auswirkungen: Cyberangriffe und Datenverlust können erhebliche finanzielle Schäden verursachen. Die Wiederherstellung von Daten und Systemen sowie die Bewältigung von Schäden an der Unternehmensreputation können kostspielig sein.
  • Betriebskontinuität: Cyberangriffe wie Ransomware können Geschäftsprozesse lahmlegen und erhebliche Betriebsstörungen verursachen. Investitionen in die IT-Sicherheit helfen, die Geschäftskontinuität sicherzustellen und Ausfallzeiten zu minimieren.

  • Kundenvertrauen: Ein Unternehmen, das sich um IT-Sicherheit kümmert, zeigt seinen Kunden und Partnern, dass es deren Daten und Vertrauen schützt. Dies stärkt das Kundenvertrauen und die langfristige Kundenbindung.

  • Gesetzliche Anforderungen: Viele Länder haben strenge Datenschutzgesetze, die Unternehmen zur Sicherung von Kunden- und Mitarbeiterdaten verpflichten. Die Nichteinhaltung kann zu hohen Geldstrafen und rechtlichen Konsequenzen führen.

  • Wettbewerbsvorteil: Ein starkes IT-Sicherheitsprogramm kann ein Unternehmen von seinen Mitbewerbern abheben. Kunden und Partner bevorzugen oft Unternehmen, die sich nachweislich um die Sicherheit ihrer Daten kümmern.

  • Innovation und Technologie: Die rasche Entwicklung neuer Technologien eröffnet Möglichkeiten, birgt aber auch neue Risiken. Unternehmen, die sich nicht um IT-Sicherheit kümmern, sind anfälliger für Angriffe und technologische Schwachstellen.

Zusammengefasst ist IT-Sicherheit ein entscheidender Aspekt für den langfristigen Erfolg und die Integrität eines Unternehmens. Sie schützt vor finanziellen Verlusten, Datenlecks und Reputationsschäden, und sie ermöglicht es einem Unternehmen, in einer vernetzten Welt sicher und erfolgreich zu agieren.

Für alle, die bei unserem CombiBildungsBuffet nicht die Gelegenheit hatten, Wolfgang Matzke live zu erleben, bringen wir hier ein kurzes Interview.

Das Gespräch mit Wolfgang Matzke, Datenschutzbeauftragter und IT-Security Auditor, führte Katja Lafferenz, Leitung Marketing CombiSystems im September 2023 online.

Katja Lafferenz: Hallo Herr Matzke, es freut mich, dass Sie uns für ein kurzes Gespräch zu Verfügung stehen. Bitte stellen Sie sich doch kurz vor, für alle, die Sie bei unserem CombiBildungsBuffet nicht live erleben konnten.

Wolfgang Matzke: Gerne. Mein Name ist Wolfgang Matzke, ich bin Datenschutzbeauftragter und IT-Security Auditor. Seit vielen Jahren bin ich in diesem Bereich tätig und betreue u.a. CombiSystems. Wir betreiben eine kleine Firma mit zehn Mitarbeitern.

Katja Lafferenz: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, so etwas ins Leben zu rufen?

Wolfgang Matzke: Ursprünglich kommen wir aus einem anderen Bereich. Wir haben Sicherheitssysteme für E-Commerce aufgebaut. In diesem Zuge mussten wir uns schon vor vielen Jahren damit befassen, Datenschutz einzuhalten, nicht wegen der Datenschutz-Grundverordnung, DSGVO, die gab es damals noch nicht, sondern wegen den Abmahnanwälten.

Katja Lafferenz: Thematisch geht es bei Ihnen immer um IT-Security und Cybercrime. Was kann man darüber von Ihnen erfahren?

Wolfgang Matzke: Wir haben laufende Projekte in diesem Bereich und durch permanente Aktualisierungen, die wir reinbekommen, eine sehr hohe Erfahrung, was gerade up-to-date ist an Cybercrime. Das hängt immer auch mit dem Datenschutz zusammen. Denn jeder Cybercrime-Angriff ist immer auch eine Datenschutzverletzung; und jede Datenschutzverletzung birgt in der Regel eine Schwachstelle in der IT oder im Umgang mit der IT.

Katja Lafferenz: Mir ist ein Fall bekannt, da wurde gehackt und die Daten sind dann im Darknet aufgetaucht. Was passiert, wenn gehackt wird?

Wolfgang Matzke: Also zunächst einmal ist der Verkauf der Daten im Darknet mittlerweile ein klassisches Model geworden.

Katja Lafferenz: Also nehmen die „Angreifer“ sozusagen die Daten, um sie zu verkaufen?

Wolfgang Matzke: Ja, genau. Man muss wissen, dass Cybercrime bislang darauf ausgelegt war, die gehackten Daten zu verschlüsseln, um die Geschädigten dann zu erpressen: ohne Zahlung keine Entschlüsselung. Der größte Feind dieser Art von Internetkriminalität ist das Backup-System. Da diese Systeme inzwischen sehr gut funktionieren, können die Kriminellen mit dieser Methode kein Geld mehr erpressen. Daher kommt es jetzt zum Verkauf der Daten.

Katja Lafferenz: Sehr spannend, Herr Matzke. Wie sehen Sie die Zukunft, wo geht das noch hin?

Wolfgang Matzke: Die Zukunft wird sehr interessant, alleine schon durch die künstliche Intelligenz. Das wird ein hochinteressanter Bereich, wie z.B. „Deep Fake“. Dabei werden Stimmen komplett künstlich erzeugt und es muss immer überprüft werden, ob der Gesprächspartner real ist oder künstlich.

Katja Lafferenz: Es könnte also auch sein, dass ich ein Team-Meeting wie jetzt führe und dabei Sie im Bildschirm sehe, Ihre Stimme jedoch künstlich simuliert wird?

Wolfgang Matzke: Ja, und nicht nur das. Aufgrund kleinster Stimmproben von mir, kann meine Stimme nachgebaut werden in punkto Sprecheigenschaften, Dynamik und Tonlage. Diese Technologie wird die Welt dramatisch verändern.

Katja Lafferenz: Sind das gute Aussichten oder sind das weniger gute Aussichten Herr Matzke? Und wo kann KI helfen und wo ist sie weniger sinnvoll?

Wolfgang Matzke: Grundsätzlich sind das gute Aussichten. Aber natürlich hat jede Technologie und jeder Fortschritt auch Nachteile. Dementsprechend muss man sich angemessen und richtig aufstellen und positionieren. Und natürlich sollte man die neue Technik benutzen, sich aber immer im Klaren sein über die Risiken.

Katja Lafferenz: Wir sind schon am Ende unseres Kurzinterviews und meine letzte Frage lautet: Was wollten Sie der Schadenmanagement-Branche schon immer mal sagen?

Wolfgang Matzke: Das ist jetzt ne gute Frage. Ich würde sagen: Entscheidend ist immer, die modernste Technologie zu nutzen und dabei extrem vorsichtig zu sein im Umgang mit Daten. Dadurch minimiert man in der Regel das Risiko, dass etwas Schwerwiegendes passieren kann.

Katja Lafferenz: Herr Matzke, vielen Dank für das offene und interessante Gespräch.

Wolfgang Matzke: Ich habe zu danken Frau Lafferenz.

CombiPlus Newsletter

Abbonieren Sie unseren Newsletter und bleiben Sie rund um CombiPlus auf dem neusten Stand.