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01. September 2023

CombiReferent: Martin Stromberg

„Meckern kann jeder. Einfach mal machen!“ Martin Stromberg, geschäftsführender Gesellschafter, Classic Data; „In der Oldimerwelt geht es um Wiederherstellung und Erhalt. Bei diesem Thema muss miteinander gesprochen werden, da hilft man sich.“ Frank Delesen, Oldtimer-Enthusiast aus Leidenschaft

Das Gespräch mit Martin Stromberg, geschäftsführender Gesellschafter bei Classic Data und Frank Delesen, Oldtimer-Enthusiast aus Leidenschaft, führte Katja Lafferenz, Leitung Marketing CombiSystems am 01. September 2023 online.

Katja Lafferenz: Hallo Martin, hallo Frank, in zwei Wochen findet unser CombiBildungsBuffet satt und wir freuen uns, euch dabeizuhaben. Und vor allem auch, dass wir mit euch im Vorfeld noch ein kurzes Gespräch führen können. Würdest du starten, Martin und ein paar Worte zu dir sagen, für alle, die dich noch nicht kennen.

Martin Stromberg: Ich bin Martin Stromberg, bin geschäftsführender Gesellschafter von Classic Data, und bin auch sonst ein richtiger „Automensch“, das heißt ich bin Kfz-Meister, Kfz-Sachverständiger und kümmere mich seit 30 Jahren hauptberuflich um das Thema Originalitätsprüfung und Wertfindung von klassischen Fahrzeugen.

Katja Lafferenz: Auch wir arbeiten bereits seit über 30 Jahren in der Branche und kooperieren eng zusammen mit Classic Data als Schnittstellenpartner. Mal ganz direkt gefragt Martin, wie ist die Zusammenarbeit mit Combi?

Martin Stromberg: Katja, ich würde mir wünschen, jede Zusammenarbeit mit Partnern wäre so angenehm und unkompliziert wie mit den Gebrüdern Grimm den Mitarbeitern und mit dir, ich sag wie es ist. Warum das so ist? Wie gesagt, es ist einfach unkompliziert. Man telefoniert miteinander, anstatt sich zig Emails zu schicken und aneinander vorbeizureden. Und vor allem offen, mit Klartext. Wir sagen, was wir wollen und dann wird das umgesetzt. Sollte es einmal zu kleinen Optimierungen kommen, dann werden die genauso offen und unkompliziert besprochen und erledigt. Generell thematisieren wir immer zuerst unserer Ziele, dann erst reden wir über Geld und wie wir das hinbekommen. Und natürlich so, dass wir alle dabei auch Geld erwirtschaften, das ist doch klar. Wir kommunizieren außerdem auch online und kommen zusammen auf den relevanten Veranstaltungen unserer Branche. Die Zusammenarbeit läuft wirklich gut.

Katja Lafferenz: Frank, kommen wir zu dir. Du bist in der Sachverständigenbranche noch ein unbekanntes Gesicht, oder? Wir haben uns in Essen kennengelernt und nun bist du hier. Erzähle doch mal.

Frank Delesen: In der Sachverständigen-Brache bin ich sicherlich noch unbekannt. Ich bin tatsächlich ein klassischer Konzernmensch und mein beruflicher Hintergrund ist die Automotive in den Bereichen Erstausrüstung, Ersatzmarkt, Hersteller und auch Energiemanagement sowie alternative Antriebe. Vor etwa vier Jahren wurde dann aus meiner Passion für alte Fahrzeuge tatsächlich eine Profession, in dem Sinne, dass ich mit renommierten und in der Branche bekannten Geschäftspartnern zusammen auf die Idee gekommen bin, einmal zu recherchieren, wie es weltweit bestellt ist, um die Verfügbarkeit von Teilen und Baugruppen für historische Fahrzeuge.

Katja Lafferenz: Kannst du etwas zu deinen Wegbegleitern und Geschäftspartner sagen?

Frank Delesen: Einer der Initiatoren war ein Mann, der vor einigen Jahren dafür bekannt war, auf sehr rutschigen Pisten, sehr schnell fahren zu können. Außerdem ein Automotive-Manager mit langjähriger Erfahrung in der Formel 1. Wir haben uns dann zusammen zur Aufgabe gemacht, das Projekt voranzutreiben und dabei sehr früh Martin Stromberg von Classic Data kennengelernt. Schon von Anfang haben wir uns mit der Industrie zusammengetan, z.B. dem Unternehmen Eucon, mit großen Playern in der Erstausrüstung aber auch mit Herstellern.

Katja Lafferenz: Was ist euere konkrete Leistung, die ihr anbietet?

Frank Delesen: Wir haben diesen Unternehmen das Angebot gemacht, dass wir bereit sind, eine neutrale und unabhängige Lösung auf die Beine zu stellen, wenn wir von Seiten der Industrie Unterstützung bekommen, um jedem mit berechtigtem Interesse den Zugriff auf unserer Informationen zu ermöglichen. Als wir diese Lösung dann technisch realisiert hatten, haben wir uns für einen Partner entscheiden, der von der ersten Stunde unseres Projektes mit dabei war: die Eucon-Gruppe, die in ihren Märkten seit vielen Jahren Marktführer sind im Bereich Datenbereitstellung für die Automobilindustrie. Mir wird aktuell die Ehre zuteil, diese Lösung in die Organisation und in den Markt begleiten zu dürfen.

Katja Lafferenz: Ein bisschen durfte ich ja bereits in dieses neue Projekt reinschnuppern und war sehr beeindruckt. Es wird von euch auch auf dem CombiBildungsBuffet vorgestellt. Wollt ihr schon im Vorfeld etwas mehr darüber sprechen?

Frank Delesen: Was wir zum jetzigen Zeitpunkt sagen können ist, dass wir uns sehr große Mühe gegeben haben beim Bereitstellen von realistischen, präzisen Daten, die dokumentiert sind und entsprechend für Gutachten und Schadenermittlung von Versicherungen beispielsweise herangezogen werden können.

Katja Lafferenz: Spannend. Martin, du wolltest dazu etwas sagen.

Martin Stromberg: Man ist ja gerne geneigt, das Alte immer so weiterzumachen. Wir von Classic Data haben uns damit nicht zufrieden gegeben und das Projekt mit unseren Daten unterstützt. Dadurch konnten wir eine Lösung schaffen, die den weltweiten Ersatzteilmarkt zusammenfasst. Und das in einer Form, die es so noch nie gegeben hat. Das hat gedauert, wir sind seit vier Jahren sehr intensiv dabei. Und jetzt gilt es für uns, den Kfz-Sachverständigen zu kommunizieren, was genau unsere Lösung für deren Arbeit bedeutet.

Der Kfz-Sachverständige ist gerne gegenüber Neuem vorsichtig. Einige nutzen bereits alle technischen Möglichkeiten in papierlosen Büros, andere würden am liebsten nach wie vor alles faxen. Ihr kennt das Thema ja bei CombiSystems, ihr müsst euere Lösungen auch immer auf drei Stufen stellen. Ich will nicht immer von „neuer Generation“ sprechen, aber was ich mich frage ist: warum nutzen nicht mehr Leute die Möglichkeiten, die da sind? Meckern kann jeder. Einfach mal machen! Natürlich hat so ein Projekt auch mit Investitionen zu tun. Wir haben alle viel Geld in die Hand genommen, weil wir davon überzeugt sind. Und was ich bereits schon im Vorfeld sagen kann: Es wird zeitnah einer unfassbar große Menge an Menschen möglich sein, unsere Daten zu nutzen. Entweder ist man jetzt dabei, oder nicht. So einfach sehe ich das.

Katja Lafferenz: Frank, wie siehst du das?

Frank Delesen: Ich kann das an der Stelle nur bestätigen. Wir haben das Projekt ja nicht ins Blaue hinein auf die Beine gestellt, sondern sehr früh sichergestellt, wer Interesse daran hat oder wie mögliche Geschäftsmodelle aussehen. Und Martin hat recht, mit dem was er sagt. Vielleicht noch rechtzeitig bis zum CombiBildungsBuffet können viele Menschen weltweit Zugriff auf diese Daten bekommen. Der Weg wird momentan ratifiziert. Ich habe auf den Combi-Websites auch einige Partner gesehen, die auch unsere Partner sind, da hat sich tatsächlich etwas Gemeinsames entwickelt im Laufe der letzten Jahre, im Sinne, dass Menschen etwas gemeinsam gemacht haben. Es geht ja nicht darum, dass wir beide, Martin und ich, als Individuen etwas auf die Beine stellen. Wir haben ganz früh alle mit ins Boot genommen, in einem offenen und innovativen Miteinander. Was wir erreicht haben, ist ein Produkt unserer Gemeinschaft.

Katja Lafferenz: Ich freue mich sehr darauf – in welcher Form auch immer ihr das in Essen präsentieren werdet. Was mich jetzt noch interessiert, als abschließende Frage: Was möchtet ihr beiden der Kfz-Sachverständigenwelt und dem Schadenmanagement da draußen schon immer mal sagen?

Martin Stromberg: Unsere Branche sollte alle sinnvollen Möglichkeiten nutzen, die uns digitale Technologien bieten, ich befürworte das, wir machen das bei uns auch. Erst kürzlich hatten wir ein Seminar, um in das KI-Thema „ChatGPT“ reinzukommen. Doch wir sollten öfter auch einfach mal das Telefon in die Hand nehmen und uns anrufen, miteinander sprechen, einander zuhören, nachfragen, rücksichtsvoll und offen. Dann könnten wir vieles klären oder verhindern, was durch das viele, teilweise missverständliche Schreiben in diversen digitalen Medien leicht entstehen kann; so dass wir nicht endlos über 400 Euro Restwertänderung oder über 250 Euro korrigierten Wiederbeschaffungswert streiten müssten. Das würde ich mir wünschen.

Katja Lafferenz: Du bist neu in der Kfz-Sachverständigenwelt Frank, hast du denn auch etwas, das dir wichtig ist loszuwerden?

Frank Delesen: In der Tat, Katja, ist es so, dass ich genau von der anderen Seite komme. In meinen Funktionen hatte ich aber auch öfter mit Schaden zu tun. Die IT-Welt kann und sollte am Ende des Tages dabei helfen, Daten aufzubereiten und bereitzustellen und Entscheidungen vorzubereiten. Gerade bei unseren alten Fahrzeugen geht es ja nicht um Wiederbeschaffung – sondern um Wiederherstellung und Erhalt. Und bei diesem Thema muss miteinander gesprochen werden, da hilft man sich. Ich komme ursprünglich aus dem Bereich Ersatzmarkt und Neuentwicklung, dort ist es tabu, dass sich Unternehmen darüber austauschen und unterhalten. In der Oldtimerwelt ist das etwas anders. Wir müssen miteinander sprechen.

Katja Lafferenz: Ich bedanke mich bei euch beiden für das interessante und offene Gespräch und freue mich auf euch am 15. September in Essen.

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